Discussion:
Gebrauchtkauf - handelt es sich um defekte Elkos?
(zu alt für eine Antwort)
Christian Dürrhauer
2005-09-03 06:40:58 UTC
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Hallo,

ich habe für ein zukünftiges VDR-Projekt eine Vectra VLi8 (440BX/ZX) inkl.
Coppermine-CPU (600Megahertzer) recht preisgünstig geschossen. Allerdings
ist der Verkäufer durch schlechte Kommunikation negativ aufgefallen. Und
wie es so ist - wenn mal etwas schlecht läuft, dann richtig: Die Verpackung
war innen an einer Seite unzureichend, dass vermutlich das Gerät Spiel
hatte und von innen gegen die Kartonwand prallte, was einen Bruch der
Frontblende oben links (leicht und leicht verschmerzbar) und des Deckels
(4cm langer Riß) zur Folge hatte. Ich habe das natürlich unter Zeugen mit
Kamera unverzüglich nach Auspacken fotografiert und per Mail gemeldet. Dem
Karton indes sieht man dies von außen nicht an.

Probeläufe ergeben folgende Ergebnisse: 1. Rechner startet im Warmstart
nicht neu (erzeugt kein Bild mehr, hochfrequentes Fiepen von einem nicht
lokalisierbaren Bauteil beginnt) 2. Linux startet nicht, sondern hängt bei
"Checking HLT..." bei der Kernelladephase.

Jetzt bin ich im Rahmen der weiteren Testläufe auf
Loading Image... gestoßen und vermute, dass
zumindest ein geplatzter Elko dabei ist und einer, bei dem es sich
ankündigt. Was meint Ihr?

Gerät zurückgeben? Der gezahlte Preis entspricht in etwa dem Wert der
Coppermine-CPU (25EUR).
--
mit freundlichen Grüßen/with kind regards
Christian Dürrhauer

Sgt. Toomey: You would need three promotions to be an asshole.
Gerrit Heitsch
2005-09-03 07:09:30 UTC
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Post by Christian Dürrhauer
Jetzt bin ich im Rahmen der weiteren Testläufe auf
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elkos.jpg gestoßen und vermute, dass
zumindest ein geplatzter Elko dabei ist und einer, bei dem es sich
ankündigt. Was meint Ihr?
Die Elkos sind alle fertig. Sie muessen nicht aufplatzen,
ausbeulen reicht schon als Defektanzeige.
Post by Christian Dürrhauer
Gerät zurückgeben? Der gezahlte Preis entspricht in etwa dem Wert der
Coppermine-CPU (25EUR).
Elkos wechseln?

Gerrit
Andreas Schuerger
2005-09-03 07:39:23 UTC
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Post by Gerrit Heitsch
Post by Christian Dürrhauer
Jetzt bin ich im Rahmen der weiteren Testläufe auf
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elkos.jpg gestoßen und vermute, dass
zumindest ein geplatzter Elko dabei ist und einer, bei dem es sich
ankündigt. Was meint Ihr?
Die Elkos sind alle fertig. Sie muessen nicht aufplatzen,
ausbeulen reicht schon als Defektanzeige.
Genau richtig. Die Dinger sind hin...
Post by Gerrit Heitsch
Post by Christian Dürrhauer
Gerät zurückgeben? Der gezahlte Preis entspricht in etwa dem Wert der
Coppermine-CPU (25EUR).
Elkos wechseln?
Je nach dem ob Du mit dem Coppermine was anfangen kannst, das Ding
reparieren willst, oder nix dami anfangen kannst/willst. Kommt natürlich
auch auf die Artikelbeschreibung an, wenn da steht "100% OK" dann ist
das gemogelt. Mindestens das Neustartproblem hätte dem Anbieter IMHO
bekannt sein müssen.
Christian Dürrhauer
2005-09-03 08:06:29 UTC
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On the seventh day, Gerrit Heitsch wrote...

Danke schonmal für Deine Hilfe!
Post by Gerrit Heitsch
Post by Christian Dürrhauer
Gerät zurückgeben? Der gezahlte Preis entspricht in etwa dem Wert der
Coppermine-CPU (25EUR).
Elkos wechseln?
fein, nachdem der Laden einfach nur grottig zu sein scheint, möchte ich mir
die RMA-Geschichte nicht wirklich antun. Ich würde mich also durchringen,
die Elkos zu tauschen. Hat jemand eine potentielle Bezugsquelle?

Die Dinger tragen die Aufschrift "Choyo 1500yF 10V".

Shit. Ich habe das Mainboard herausgezogen, um besser lesen zu können und
dabei konnte ich an den Elkos vorbei durchsehen - einer scheint nach unten
auf das Board geplatzt zu sein.
Loading Image...
Loading Image...

*unwissendfrag* Ist das schlimm? Kann man das reinigen oder ist das Board
ein Fall für die Tonne?

Eigentlich wieder mal ein Fall fürs Gericht (macht man doch eh nie).
Großspurig haben sie einen "beiliegenden Testbericht" angekündigt, der in
der Verpackung und Beipackzetteln nicht zu finden war (nebenbei soll man
sich den RMA-Schein auch noch auf eigene Kosten aus dem Netz ziehen und
selbst ausdrucken). Die können diesen PC nicht getestet haben, der bootet
bis auf DOS kein OS bis zum Prompt durch... Der Artikel in question:
http://makeashorterlink.com/?H29842ABB . Auch handelt es sich nicht um eine
133MHz-FSB-CPU, sondern um einen 600E.
--
mit freundlichen Grüßen/with kind regards
Christian Dürrhauer, Institute of Geography, FU Berlin

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Gerrit Heitsch
2005-09-03 09:05:00 UTC
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Post by Christian Dürrhauer
Shit. Ich habe das Mainboard herausgezogen, um besser lesen zu können und
dabei konnte ich an den Elkos vorbei durchsehen - einer scheint nach unten
auf das Board geplatzt zu sein.
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elko-Platzer2.jpg
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elko-Platzer3.jpg
Macht nix, geht mit Spiritus problemlos runter. Nachdem
du den Elko ausgeloetet hast natuerlich. :)

Gerrit
Andreas Schuerger
2005-09-03 11:49:18 UTC
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Post by Gerrit Heitsch
Post by Christian Dürrhauer
Shit. Ich habe das Mainboard herausgezogen, um besser lesen zu können und
dabei konnte ich an den Elkos vorbei durchsehen - einer scheint nach unten
auf das Board geplatzt zu sein.
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elko-Platzer2.jpg
http://userpage.fu-berlin.de/~cdurrhau/Elko-Platzer3.jpg
Macht nix, geht mit Spiritus problemlos runter. Nachdem
du den Elko ausgeloetet hast natuerlich. :)
Ich denke auch, daß das runtergeht. Ob das Board schon zusehr
angegriffen ist sieht man nicht.

1500uF Choyo hast Du also drin. Woher Ersatz bekommen? Online AFAIK nur
hier:

http://shop.zeg-shop.de/

suche nach ESR. Dann findest Du Elkos "Low ESR" 105°C KZE-VB 10x20mm
6,3V 1500uF von Chemicon.

Die 6.3V vs. 10V sollten kein Problem sein, den Bildern nach (wegen
0.005 Ohm "Widerstand" in Form eines Metallbügels) geht es um den
CPU-Spannungsregler. Und da sind selbst 6.3V mehrfach überdimensioniert...
Gerrit Heitsch
2005-09-03 13:15:00 UTC
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Post by Andreas Schuerger
Die 6.3V vs. 10V sollten kein Problem sein, den Bildern nach (wegen
0.005 Ohm "Widerstand" in Form eines Metallbügels) geht es um den
CPU-Spannungsregler. Und da sind selbst 6.3V mehrfach überdimensioniert...
Es sei denn, das sind die Elkos am Eingang des Reglers und
der laeuft mit 12V... Ok, das gabs zu Zeiten des P3 eher
selten, da wurden die Regler normalerweise mit 5V
gespeist. Nachmessen waere trotzdem anzuraten.

Gerrit
Andreas Schuerger
2005-09-04 09:24:48 UTC
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Post by Gerrit Heitsch
Post by Andreas Schuerger
Die 6.3V vs. 10V sollten kein Problem sein, den Bildern nach (wegen
0.005 Ohm "Widerstand" in Form eines Metallbügels) geht es um den
CPU-Spannungsregler. Und da sind selbst 6.3V mehrfach überdimensioniert...
Es sei denn, das sind die Elkos am Eingang des Reglers und
der laeuft mit 12V... Ok, das gabs zu Zeiten des P3 eher
selten, da wurden die Regler normalerweise mit 5V
gespeist. Nachmessen waere trotzdem anzuraten.
Klar, Nachmessen wäre ideal. Aber bei 12V (was damals IMHO nie verwendet
wurde für CPU-Regler) wären die 10V Original-Caps auch falsch gewesen.
Und dieser 0,005 Ohm Widerstand deutet für mich ganz stark auf
CPU-Corespannungs-Regler hin.
Christian Dürrhauer
2005-09-05 11:10:54 UTC
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On the seventh day, Gerrit Heitsch wrote...
Post by Gerrit Heitsch
Post by Andreas Schuerger
Die 6.3V vs. 10V sollten kein Problem sein, den Bildern nach (wegen
0.005 Ohm "Widerstand" in Form eines Metallbügels) geht es um den
CPU-Spannungsregler. Und da sind selbst 6.3V mehrfach überdimensioniert...
Es sei denn, das sind die Elkos am Eingang des Reglers und
der laeuft mit 12V... Ok, das gabs zu Zeiten des P3 eher
selten, da wurden die Regler normalerweise mit 5V
gespeist. Nachmessen waere trotzdem anzuraten.
OK, ich werde es einfach versuchen. Es gibt nur ein Problem: Mein Lötkolben
(15W/230V) bekommt irgendwie den Lötzinn (?) auf dem Mainboard nicht heiß
genug. Was muss ich machen? Was brauche ich für ein (preisgünstiges) Gerät?
Oder gibt es Tricks?
--
mit freundlichen Grüßen/with kind regards
Christian Dürrhauer, Institute of Geography, FU Berlin

Sgt. Toomey: You would need three promotions to be an asshole.
Ansgar Strickerschmidt
2005-09-05 12:01:17 UTC
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Post by Christian Dürrhauer
OK, ich werde es einfach versuchen. Es gibt nur ein Problem: Mein Lötkolben
(15W/230V) bekommt irgendwie den Lötzinn (?) auf dem Mainboard nicht heiß
genug.
Mit 15 W kommst du bei den massiven Masse- und VCC-Flächen, an die die
Elkos angeschlossen sind, einfach nicht weit.
Post by Christian Dürrhauer
Was muss ich machen? Was brauche ich für ein (preisgünstiges) Gerät?
Das mindeste wäre ein 40 W-Feinlötkoben (z.B. Ersa oder Weller), besser
ein temperaturgeregelter Lötkolben (einen Weller Magnastat-Lötkolben gibt
es für ca. 67 EUR bei C*nrad - recht viel billiger wird's wohl nicht :( ),
, oder eine Lötstation (ist ebenfalls temperaturgeregelt, kostet aber
nicht ganz so kleines Geld - ist langfristig besser, wenn man's denn
öfters braucht.)

Ansgar
--
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